Auch in diesem Jahr war das beliebte Bodenkampfturnier der Judoabteilung des TV Verl ein voller Erfolg: Etwa 110 Teilnehmer fanden am Wochenende im Oktober den Weg in die Bühlbusch-Halle. Aufgrund der konstant hohen Beteiligung in den vergangenen Jahren wurde das Turnier erstmals unter dem neuen Namen „Verler Judo-Cup“ ausgetragen – mit der Perspektive, im nächsten Jahr in die große Dreifach-Sporthalle umzuziehen, um noch mehr Judoka anzusprechen.
Das Besondere am Verler Turnier: Es geht nicht um Leistungsdruck, sondern um Fairness, Mut und Spaß am Kämpfen. Ganz bewusst wurde auf eine offizielle Waage verzichtet – stattdessen erfolgt die Anmeldung bereits gewichtsgenau im Vorfeld. Jeder Teilnehmende absolviert zwischen zwei und vier Kämpfen, ausschließlich im Bodenkampf, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Ein weiterer Vorteil: Trainer fungieren als Kampfrichter, die Regeln werden flexibel gehandhabt, und es gibt keine klassischen Kampfrichterentscheidungen – bei ausgeglichenen Kämpfen wird auf ein faires Unentschieden erkannt. Die Kampfrichter nehmen sich Zeit, erklären Entscheidungen direkt auf der Matte und fördern so das Verständnis und die Lernbereitschaft der jungen Kämpferinnen und Kämpfer.
Der Turniertag begann um 10:30 Uhr mit den Jugendlichen und Erwachsenen, darunter auch einige, die sonst nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen. Sie unterstützen zudem als Kampfrichter oder bei der Organisation. Auf vier Matten wurden intensive und faire Kämpfe ausgetragen, stets begleitet von Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme. Nach der Siegerehrung um 12:00 Uhr verabschiedeten sich die ersten Teilnehmenden zufrieden – viele kündigten bereits ihre Teilnahme für das kommende Jahr an.


Am Nachmittag ab 13:00 Uhr folgte der Nachwuchs – für viele Kinder war es das erste Turnier überhaupt, einige standen mit nur vier Jahren zum ersten Mal auf der Matte. In dieser Altersklasse ist viel Einfühlungsvermögen gefragt: Kampfrichter reagierten flexibel, erlaubten auch mal, dass eine Mutter zur Unterstützung mit auf die Matte kam, um den Kleinsten den nötigen Mut zu geben.
Trotz kleiner Tränen und Unsicherheiten zeigten die Kinder viel Mut und große Begeisterung – sie kämpften konzentriert und mit vollem Einsatz um Haltegriffe und Punkte. Der Höhepunkt für alle war die feierliche Siegerehrung: Medaille und Urkunde für jeden sorgten für viele strahlende Gesichter.

Pokale für besondere Leistungen:
- Technikerpokale für die schnellsten Kämpfe gingen an Kilian und Khatira.
- Mutpokale erhielten Casey und Anna-Lena, die sich trotz großer Aufregung der Herausforderung stellten.
- Weitere Sonderpokale gingen an Sabine, die sich als einzige Frau gegen männliche Gegner behauptete, und an Nora, die freiwillig in einer höheren Gewichtsklasse kämpfte, um mehr gefordert zu werden.
Mit diesem erfolgreichen Turniertag hat der TV Verl erneut gezeigt, wie gelebter Fairplay, Inklusion und Nachwuchsförderung im Judosport aussehen können. Der neue „Verler Judo-Cup“ steht für Spaß, Zusammenhalt und mutige Kämpferinnen und Kämpfer jeden Alters.