Die diesjährigen Gaumeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik, die am 11.2.23 in Friedrichsdorf ausgetragen wurden, begannen am frühen Morgen ausnahmsweise schon mit dem Tageshöhepunkt, nämlich der Entscheidung in der Freien Wettkampfklasse (FWK= 16 Jahre und älter).
Grund war, dass einige der ältesten Gymnastinnen im Januar 2023 ihre Kampfrichterausbildung per Prüfung erfolgreich abgeschlossen hatten und sie an diesem Tag erstmals nun auch als Wertungsrichterinnen in allen anderen Klassen eingesetzt werden sollten . Somit kam es dazu, dass einige Gymnastinnen der FWK schon unmittelbar nach der Siegerehrung an den Kampfrichtertischen Platz nahmen, um dort ihre neu gewonnenen theoretischen Kenntnisse umzusetzen. So erging es auch Kira Dürkopp vom TV Verl, die diese Doppelbelastung aber problemlos meisterte. Die Jurastudentin aus Rietberg zeigte sich ausgesprochen souverän in allen geforderten Kürübungen mit Ball, Keulen und Band. Sie leistete sich keinen Gerätverlust, demonstrierte hochwertige Körper- und schwierige Gerättechniken und gefiel wie immer vor allem durch ihre Ausdrucksstärke in den von ihr selbst erstellten extravaganten Choreographien. Diessahen auch die Kampfrichter so und belohnten ihre gute Wettkampfleistung am Ende mit Rang drei.
Auch Mailin Smieja und Aileen Martens vom TV Verl gingen in der Freien Wettkampfklasse an den Start. Die achtzehnjährige Mailin zeigte sich stark verbessert im Vergleich zum OWL – Cup im November letzten Jahres und überzeugte trotz einiger kleiner Patzer insbesondere mit sauber geturnten körper- und gerättechnischen Schwierigkeiten. Im Endklassement belegte sie Rang acht vor ihrer Vereinskollegin Aileen Martens, für die es der erste Wettkampf nach langer Wettkampfpause war, und konnte sich damit noch die letzte Fahrkarte in ihrer Klasse für die Westfälischen Meisterschaften ergattern.
In der Schülerwettkampfklasse ( 11- 12 Jahre ) gingen gleich vier Starterinnen vom TV Verl an den Start . Diana Friesen bewies ihr großes Talent und ihre Wettkampf- stärke vor allem in ihrer Übung ohne Handgerät und der Kürübung mit den Keulen . In letzterer erlangte sie sogar den höchsten Artistik- und Ausführungswert der gesamten Konkurrenz. Leider unterliefen ihr jedoch in ihrer neuen Ballübung zwei große Gerätverluste, was zu hohen Abzügen in der Ausführungsnote führte. Am Ende reichte es mit Rang drei dann aber doch noch für einen Platz auf dem Siegertreppchen.
Eine gute Vorstellung lieferte auch Marlene Tobergte, die vor allem durch ihre immense Beweglichkeit punktete und schließlich den siebten Platz im großen Teilnehmerfeld belegte. Damit landete sie genau einen Platz vor ihrer Vereinskameradin Isabella Franz, welche jedoch im Vorfeld verletzungsbedingt nur eingeschränkt trainieren konnte. Die vierte Verlerin in dieser Klasse, nämlich Maja Franz, belegte nach ihren drei Auftritten Rang 14.
In der Juniorenwettkampfklasse ( 13- 15 Jahre) war das gezeigte Niveau an der Spitze ausgesprochen hoch, und so konnte die erst zwölfjährige Delia Hindemith mit ihrem abschließenden sechsten Platz absolut zufrieden sein, zumal sie zwei neue Übungen präsentieren und sich mit deutlich älteren Gymnastinnen messen musste . Sie lag schließlich sogar noch knapp vor ihrer älteren Schwester Stella ( Platz 8), welche erst wenige Stunden zuvor von einer zehntägigen Ski- Kursfahrt zurückgekehrt war.
Bei den Gruppenwettkämpfen trat der TV Verl in der Jugendwettkampfklasse an. Nachdem es beim Training krankheitsbedingt zu mehreren Ausfällen gekommen war, war das Trainerteam um Choreo- graphin Marina Willinghöfer froh, überhaupt noch eine Gruppe an den Start schicken zu können. Maja Schoppengerd, Melina Friesen, Marie Voßhenrich, Lorena Chentsov, Eileen Kordwittenborg und Lianne Dück zeigten sich dann im ersten Durchgang sehr konzentriert und kamen sicher und beinahe verlustfrei durch ihre temporeiche Kürübung mit fünf Bällen. Für den zweiten Durchgang gab es zwar nicht mehr ganz so viele Punkte wie für den ersten, die Qualifikation für die Westfälischen Meisterschaften Ende März war damit aber souverän geschafft.
Alle Fotos: TV Verl