In 120 Triathlons um die Welt – „Das Limit bin nur ich“

In 120 Triathlons um die Welt: Der Extremsportler Jonas Deichmann hat nicht einfach eine Weltreise gemacht, sondern die Erde schwimmend, laufend und auf dem Fahrrad umrundet.

 Am Ende seines Abenteuers steht eine unglaubliche Geschichte von Mut und Motivation, von der er am Samstag, 11. Juni, auf Einladung des TV Verl und der Stadt Verl im Multifunktionsraum des Gymnasiums vor über 120 Zuhörern mit eindrucksvollen Bildern berichtet hat. Organisiert wurde der Abend von der Triathlonabteilung des TV Verl dem Tri-Sport-Team und moderiert vom Abteilungsleiter Jan Böttcher.

Im September 2020 ist Jonas Deichmann zu seinem bisher größten Abenteuer aufgebrochen. Während die Welt im ersten Lockdown verharrte, absolvierte der 35-Jährige den wohl längsten und spektakulärsten Triathlon aller Zeiten. 430 Tage später kehrte er im November 2021 zu seinem Startpunkt München zurück – nach 460 Kilometern Schwimmen entlang der kroatischen Küste, 21.000 Kilometern von Dubrovnik bis Wladiwostok auf dem Fahrrad und 5.060 Kilometern Laufen quer durch Mexiko. Oft begleitet von Menschen, die sich ihm spontan für einen Teil des Weges anschlossen, und beflügelt von Millionen Fans im Netz. Das beeindruckende Fazit: Die Gesamtdistanz lässt sich in die Einheit „120 Ironman“ umrechnen. Und wie bei allen seinen Expeditionen trug er für alle drei Disziplinen sein eigenes Gepäck selber.

Der Triathlon um die Welt war selbst für den Extremsportler eine enorme mentale und körperliche Herausforderung mit vielen Grenzerfahrungen und nur möglich durch seinen großen persönlichen Durchhaltewillen.

Bei seinem Besuch in Verl hat Jonas Deichmann die besten Anekdoten und herausragendsten Ereignisse seiner ungewöhnlichen Reise geschildert. So berichtet er, wie er es schaffte morgens im sibirischen Winter in die kalten und nassen Schuhe zu schlüpfen. Noch vor dem Frühstück stieg er in seine Radkleidung und setzte sich wieder aufs Rad und frühstückte während der Fahrt. So konnte er das negative (kalte nasse Schuhe) mit etwas Positiven (Frühstück) verbinden. Ein Highlight war für ihn auf dem zugefrorenen Baikalsee zu zelten. Doch morgens war die Kette seines Rades vereist. Nicht lange nachgedacht pinkelte er auf die Kette, sodass sie enteiste und er konnte seine Fahrt fortsetzen. In Mexiko wurde er zum Medienstar. Der Forrest Gump alleman. Sein Bart war ähnlich lang wie der Bart der Filmfigur. Bei seinen 120 Marathons von Tijuana nach Cancun wurde er jeden Tag belgeitet von lokalen Laufenthusiasten. Selbst die mexikanische Polizei begleitet ihn regelmäßig. Unter anderem sperrte die Polizei für ihn die Stadt Autobahn in Mexiko-Stadt, damit er wohlbehalten durch die Millionenstadt laufen konnte.

Zu einer Berühmtheit bracht es auch ein zugelaufener Hund „La Conqueta“, der nicht von seiner Seite weichen wollte. Der Hund lief über 100 Kilometer an seiner Seite, bis jemand den Aufnahm. Diese Geschichte brachte es bis ins mexikanische Fernsehen.
Als Motivation setze er sich oft Schokoriegel als Belohnung, wenn er einen Abschnitt geschafft hatte. Auf seine Reise verbrauchte er genug Kalorien. War es doch eher ein Problem genug Kalorien zu essen. So aß er oft gleich zwei oder mehr Portionen in Restaurants.
Am nächsten Tag zeigten die Verler Triathleten dem Weltenbummler noch das Hermannsdenkmal auf einer gemeinsamen Radausfahrt. Jonas Deichmann spricht 5 Sprachen, aber einige ostwestfälische Wörter lernte er erst auf der Radausfahrt.