Warum ist regelmäßige Bewegung gerade im Alter so wichtig? Wie können gezielte Übungen für die Mobilität zu mehr Gangsicherheit beitragen und warum eignen sich Sitzgymnastik und -tanz besonders für RollatorfahrerInnen als Sturzprophylaxe?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekamen die etwa 30 Seniorinnen und Senioren, die der Einladung zum Aktionstag „Fit am Rollator – Aktiv gegen Stürze – Bewegt die Mobilität erhalten“ in die Räumlichkeiten des DRK in Verl gefolgt waren.
Das Veranstalterteam, vertreten durch Sandra Hasenbein (Stadt Verl, Fachbereich Soziales), Jörg Peters (TV Verl), Jenny Schimmel (DRK-Ortsverein Verl) und Margret Eberl /Kreissportbund Gütersloh), hatten im Vorfeld über viele Monate hinweg einen informativen, aktiven und unterhaltsamen Aktionstag vorbereitet. Schätzungen zufolge benutzen in Deutschland bis zu drei Millionen Menschen regelmäßig einen Rollator. Davon sind aber längst nicht alle sicher und sattelfest im Umgang mit ihrem Begleiter auf vier Rädern. Hinzu kommt, dass viele Rollator-Benutzer aufgrund unterschiedlichster Einschränkungen nicht selten sturzgefährdet sind. Stürze im Alter, das ist ein großes und für viele Ältere ein oft auch angstbesetztes Thema. Umso wichtiger ist es daher, Möglichkeiten aufzuzeigen, der Sturzgefahr entgegenzuwirken, um sicher und mobil zu bleiben.
Diese Thematik zog dann auch wie ein „roter Faden“ durch das etwa vierstündige Nachmittags-Programm, das mit Vorträgen und Mitmachangeboten informierte und zum Bewegen animierte.
Zur Eröffnung der Veranstaltung richteten Margret Pollmeier (Vorsitzende TV Verl), Monika Paskarbies (KSB Vorstand), Sandra Hasenbein (Stadt Verl) und Christian Schuhmacher (DRK Vorstand) Grußworte an die Gäste und unterstrichen dabei gleich zu Beginn die Botschaft vom Mehrwert der Bewegung.
In ihrem Vortrag unter dem Titel „Aktiv gegen Stürze“ erläuterte Margret Eberl vom KSB Gütersloh die Komplexität von Sturzgeschehen und wartete dabei mit bestürzenden Zahlen auf. In Deutschland ereignen sich jährlich über vier Millionen Stürze, viele davon mit fatalen Folgen für die Betroffenen. Neben Verletzungen sei es vor allen Dingen die Angst, erneut zu stürzen, die bei vielen dazu führt, sich zurückzuziehen und sich lieber gar nicht mehr zu bewegen. Genau das aber setzt einen Teufelskreis in Gang. Je weniger Bewegung, desto höher das Sturzrisiko. Die häufigste Ursache von Stürzen im Alter sei mangelnde Muskelkraft und Balancefähigkeit.
Daher Eberls Empfehlung: „Bleiben Sie in Bewegung! Machen Sie mit bei den beliebten Verler Gehtreffs, besuchen Sie den Rollator-Club, der demnächst unter Leitung von Jenny Schimmel (DRK Verl) starten wird, betreiben Sie Gymnastik – z. B. in den zahlreichen Angeboten des TV Verl“.
Die Binsenweisheit „Bewegung ist die beste Medizin“ gilt heute längst als wissenschaftlich belegt. Aber insbesondere für Menschen, die bereits eingeschränkt sind und daher einen Rollator benutzen, kann Bewegung Gold wert sein. Denn jeder noch so kleine Gang stärkt Herz und Muskeln und fördert die Durchblutung des Gehirns. Etwa ein regelmäßiges Rollator-Training in Kombination mit Übungen zur Schulung der Kraft und des Gleichgewichtes kann helfen, die Mobilität zu erhalten sowie Stürze zu vermeiden.
Von der Theorie ging es dann auch gleich in die Praxis. Unter dem Motto „Bewegt bleiben ist Trumpf“ gab es Gelegenheit zum aktiven Mitmachen. Den Auftakt machte der Workshop „Mit dem Rollator auf Du und Du“, in dem allerlei Tipps und Übungen zum sicheren und richtigen Umgang mit dem Rollator gezeigt wurden. Flankiert wurde dieses Angebot vom Sanitätshaus Mitschke, das an diesem Tag zahlreiche Rollatoren Technik- und Sicherheits-Checks (Bremsen, Griffhöhen etc.) durchgeführt hat und für Fragen sowie zur Beratung zur Verfügung stand.
Maria Stroth (TV Verl) und Helga Fischer (Bundesverband Seniorentanz) luden anschließend zu den Workshops „Sitzgymnastik“ und „Rollator-Tanz“ ein. Abgerundet wurde das Programm durch das Cafeteria-Team des DRK Verl – bei Kaffee und Kuchen gab es Gelegenheit für Informationen, aber auch zum Klönen und für Gespräche und Austausch.
Tipp: Verler Rollator-Club – Einfach kommen und mitmachen
Der Verler Rollator-Club ist ein kostenloses Mitmachangebot für alle Seniorinnen und Senioren, die einen Rollator nutzen und Lust auf Bewegung haben. Unter fachkundiger Anleitung und mit Gleichgesinnten trifft sich der Verler Rollator-Club an folgenden Terminen: Start ist der 1. Juli!
- Jede 1. und 3. Woche im Monat jeweils freitags, 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr, ausschließlich Bewegung im Freien, bzw. Gymnastik im DRK-Gebäude mit anschließendem Kaffeetrinken!
- Weitere Informationen zum Rollator-Club gibt die Stadt Verl, Frau Sandra Hasenbein, Tel. 05246-961204.
- Den Flyer mit weiteren Informationen zum Rollator-Club können Sie demnächst hier donwnloaden.
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